Hannes
Da bin ich nun, total nass in der Ecke vom Futtergang, es ist eiskalt und ich zittere so vor mich hin. Es ist der 23. Dezember 2024 und letzte Woche noch hat meine Ma, die Hedda, fleißig mitgerauft als der Ulli auf den Bill losgegangen ist. Dicker Bauch hin oder her, sie war mitten drin im Getümmel - und ich notgedrungen auch. Immerhin hat mich grad die Chefkuh gefunden und ribbelt mich nun trocken. Außerdem hängt sie meine Ma am Halsriemen an und gibt mir eine Chance an der Milchbar.
So ist das schon viel besser, jetzt bin ich satt und kann in der Ecke im tiefen Stroh liegen. Meine Ma lutscht mir gerade das letzte Fruchtwasser aus dem Fell und überlegt ob sie sich mit zu mir legt. Die Oma hat auch schon nach mir geschaut. Dann springt da noch ein vorlautes Gör herum, die mich mit den Hörnern tratzen wollte. Meine Ma ist sofort dazwischen gegangen und hat die Hanami in ihre Schranken verwiesen.
Wie Ihr seht bin ich kohlrabenschwarz, wie alle hier mit Wagyu-Blut in den Adern. Die weichen Haare hab ich von der Mama geerbt, deren weißen Stups auf der Nase aber nicht. Das wird jetzt dann schwierig für die Chefkuh uns auseinander zu halten, denn meine beiden Brüder sind ja auch noch da...