Schub

auch Stirnholz, Kopfholz, Büffel

1a. Stirneinzeljoch - Schub

Die vermutlich ursprünglichere Art, da ohne großen Aufwand selbst anzufertigen. Dieses Joch besteht aus einem rechteckigen Brett (Buche, Esche) mit je einem Loch an jedem Ende. Durch diese Löcher werden von vorn im schrägen Winkel nach außen Holzzapfen (Esche) geführt, deren dickes Ende ein Durchrutschen verhindert. Diese Zapfen werden auch Geschirrprügel oder Stößl genannt. Am schmalen Ende dieses Holzzapfens werden die Zugstränge (Hanfseil, 3m lang) entweder direkt verknüpft (durch ein Loch im Zapfen) oder indirekt über zusätzlich angebrachte eiserne Ösen. Zwei Lederriemen halten das Joch an den Hörnern. Unbedingt notwendig: eine gute Polsterung, weil das Brett weiter keine Anpassung an die Stirn erfährt; dafür vorgezogen wurden Seegras und Pferdehaare, alles andere (Holzwolle, Stroh, Heu, Schafwolle etc.) wurde als Polstermaterial bald unbrauchbar, weil unter dem Joch immer wieder Schweiß stand; mit ein Grund warum diese Polster gern mit Tuch, aber auch Leder oder einem alten Feuerwehrschlauch überzogen waren. Es war die übliche Winterarbeit, ein erschlafftes Polster aufzutrennen und wieder straff mit Polstermaterial zu stopfen.

Nach der Region in der sie am häufigsten hergestellt und benutzt wurden, unterscheidet man

Vor- und Nachteile des Stirnjochs

Unbestreitbare Vorteile eines Stirnjochs:

  • die relativ einfache Herstellung
  • der geringe Pflegeaufwand
  • die sichere Handhabung (sicher im Sinn von richtig)
  • die Einfachheit der Anspannung (meist in Kombination mit einem Überwurf-/ Rück- Geschirr)
  • Rinder gehen mit Stirneinzeljoch schneller als im Genickdoppeljoch

Damit einhergehende Nachteile:

  • es werden dafür geeignete Hörner vorausgesetzt
  • das Rind muß sich selbst einen optimalen Zug- / Druck- Punkt suchen
  • das Rind muß Kopf und Hals steif halten bei der Arbeit, kann also keine Fliegen abwehren
  • die lose Befestigung kann einseitige Belastungen im Halsbereich erzeugen
  • Kurven sind für die Tiere unter Last schwierig auszusteuern, das erschwert das Lenken eines Gespanns
  • Niederungsschläge mit schwächerer Halsbemuskelung sind nur bedingt geeignet